20.7.14

NEUE PRESSE INTERVIEW zu GERMANICVM XL: 

ANA-MARIJA MARKOVINA

(Auszug aus der Neuen Presse vom 10.07.2014)


Die in Europa, Asien und den USA bekannte deutsch-kroatische Pianistin, Ana-Marija Markovina, wird anlässlich des 300ten Geburtstags von Carl Philipp Emanuel Bach (Sohn des Johann Sebastian Bach) dessen
Klavierwerke beim GERMANICVM XL Musikevent in Las Vegas vorstellen.

Neue Presse: Wann haben Sie eigentlich mit dem Klavierspielen angefangen? Und liegt das Talent dazu in Ihrer Familie?

Antwort Ana-Marija Markovina: Angefangen habe ich mit fünf Jahren, wollte es aber schon füher, wie meine Eltern erzählen. Als 3-4 Jährige habe ich das 5. Klavierkonzert von Beethoven ununterbrochen gehört (mit Alfed Brendel als Solisten), so wie andere Kinder ihre Märchenplatten hören, bis sie ganz zerkratzt sind. Als ich fünf war, haben meine Eltern beschlossen, es mal mit Klavierunterricht zu probieren. Ich durfte im Musikraum des Gymnasiums üben, an dem mein Vater Mathematik unterricht hat. Als sie merkten, dass meine Begeisterung anhielt, bekam ich mein erstes Klavier geschenkt. Meine Mutter ist übrigens Architetktin, mit einer großen Liebe zur Musik.

Neue Presse: Stimmt es, dass Sie durch die harte »russische Schule« gegangen sind?

Antwort Ana-Marija Markovina: Aber ja. Mein erster Lehrer im Kindesalter war ein Ungar, Istvan Nagy, der in Moskau bei Emil Gilels studiert hatte. Dann kam ich zu Vitaly Margulis nach Freiburg und anschließend zu Anatol Ugorski nach Detmold. Beide vertreten die Petersburger Schule.
Ich verdanke dem Russischen System unendlich viel, bin aber auch froh, dass ich Paul Badura-Skoda aus Wien kennen gelernt habe, der mich weiter umfassend pianistisch gebildet und gefördert hat. Das Zuhausesein in diesen beiden extrem unterschiedlichen Klavierwelten ermöglicht mir die Freiheit, einen ganz eigenen, persönlichen und neuen Weg zu gehen.

Neue Presse: Sie beherrschen sämtliche Klavierwerke Carl Philipp Emanuel Bachs. Warum reizt gerade dieser Komponist Sie so sehr?

Antwort Ana-Marija Markovina: Carl Philipp ist ein Cosmos. In dieser Musik ist Alles: Nahezu alle kompositorischen Formen, alle technisch-piansitischen und musikalischen Ansprüche, alle Gefühlsaspekte des menschlichen Lebens, die es zu interpretieren gilt. Es wird NIE langweilig, aber vor allem ist es einfach wunderschöne Musik.

Neue Presse: Sie sind auch schriftstellerisch tätig und schreiben gerade an Ihrem ersten Buch. Worum handelt es sich dabei?

Antwort Ana-Marija Markovina: Ich versuche zusammenzufassen, was die Bedingungen des künstlerischen Schaffens in der Interpretation von Musik sind. Zugleich interessiert mich, was im Zuhörer vor sich geht, wenn er diese Interpretation hört. Das sind eminent psychologische Fragen, die auch die Gehirnfoschung betreffen, und ich habe das Glück, mit bedeutenden Forscherinnen und Forschern auf diesem Gebiet im Gespräch zu sein. Schon Carl Philipp bespricht diese Themen ja in seinem berühmten Buch „Über die wahre Art, das Clavier zu spielen“.

Neue Presse: Ihr Repertoire ist recht umfangreich. Gibt es überhaupt noch musikalische Herausforderungen für Sie?

Antwort Ana-Marija Markovina: Jedes Stück ist immer wieder neu und eine Herausforderung. Und jedes Konzert übrigens auch! Nie, wirklich nie, herrscht so was wie Routine. Auch CPE Bach beschäftigt mich weiter, und die Arbeit in seiner Geisteswelt hat kein Ende. Das steht aber meiner intensiven Beschäftigung mit Beethoven, Schumann und Liszt nicht im Wege.

Neue Presse: Besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg beim GERMANICVM XL Event in Las Vegas.

Informationen über die Künstlerin gibt es auf: http://markovina.de
Interview für Neue Presse, Rosmarie Pfister

Tickets fuer die Las Vegas Veranstaltung unter  http://www.germanicvm.com/wednesday.html   


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